Erinnerungsarbeit

Jeder Mensch hat eine ganz eigene Lebensgeschichte. Auch wenn sich Biografien ähneln, die Wahrnehmung des Erlebten ist sehr individuell und persönlich. Bei hochbetagten und demenzerkrankten Menschen drohen diese Erinnerungen zu „zerfallen“. Krankheiten und das Nachlassen der körperlichen und kognitiven Kräfte lassen an einer sinnerfüllten Gegenwart und Zukunft zweifeln. Deshalb ist es wichtig, ihnen zu helfen, den Zugang zu ihrer Vergangenheit wieder zu erlangen. Das Besinnen auf Erfolge, das Erreichte, das Geleistete in Beruf und Privatleben können Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und Selbstachtung stärken. Angenehme Erinnerungen lösen positive Gefühle aus und steigern das gesamte Wohlbefinden.

Durch die nachlassende Konzentration fällt es oft schwer, die richtigen Worte zu finden. So bedarf es beim Zuhören viel Geduld und Aufmerksamkeit. Das Interesse an „meiner“ Geschichte wird als Wertschätzung der eigenen Person empfunden. Man ist seinem Gegenüber wichtig. Erzählt dieser dann auch noch etwas von sich, entsteht ein Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen. Das steigert die Zufriedenheit.

Um den richtigen „Schlüssel“ zur Vergangenheit zu finden, ist Kenntnis von biografischen Daten hilfreich. Mit vertrauten Gegenständen, Bildern, Gerüchen oder ähnlichem können verschüttete Erinnerungen hervorgelockt werden. Für die Erinnerungsarbeit eignen sich Gegenstände, die einen Bezug zu früher herstellen (Alte Werkzeuge, Haushaltsgeräte, Bücher, Zeitungsartikel, Musik usw.) Alle Sinne und besonders das Herz sollen angesprochen werden.

Erinnerungen setzen Emotionen frei. Nötig sind viel Rücksicht und „Fingerspitzengefühl“, um adäquat auf die jeweilige Situation eingehen zu können. Uns als Team der Tagespflege ist es wichtig, eine Vertrauensbasis zu schaffen, in der dies gelingt.

 

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